Josefsschwestern Trier

- Die Liebe Christi drängt uns -

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Josephine Gräfin Schaffgotsch mit 22 Jahren

 

Unsere Ordensgründerin

Mutter Gertrud vom hl. Josef

Josephine Gräfin Schaffgotsch

1850 - 1922

 


Josephine Gräfin Schaffgotsch wurde am 22. August 1850 als drittes von neun Kindern des Reichsgrafen Josef Gotthard von Schaffgotsch und seiner Gemahlin Gräfin Maria Franziska zu Stolberg-Stolberg in Bonn geboren.

Sie erlebte eine frohe und tiefreligiös geprägte Kindheit mit einer damals in vornehmen Familien üblichen Erziehung. Josephine empfing aber auch früh schon andere tiefe Eindrücke, die unverwischbar blieben. Es zeichneten sich die Eltern durch eine außergewöhnliche Wohltätigkeit aus. Immer wieder leiteten sie ihre Kinder durch Wort und Beispiel dazu an, sich den Armen hilfsbereit zu erweisen. Josephine verdankte ihren Eltern in erster Linie jene Aufgeschlossenheit für alle menschliche Not, die ihrem Lebenswerke das Gepräge gab.

Bereits mit 18 Jahren verspürte sie den Ruf zum Ordensstand und offenbarte sich ihrem Beichtvater, der auch keinen Zweifel an ihrer Berufung hatte. Es begann für Josephine ein nicht immer gerade verlaufender Weg, geprägt von Höhen und Tiefen.

Im Jahre 1869 begleitete Josephine ihre Tante, Gräfin Robiano, nach Aachen in das Mutterhaus der Schwestern vom Armen Kinde Jesu, wo deren Tochter Antonia als Schwester Mathilde Robiano schon mehrere Jahre lebte.

Josephine fasste hier den festen Entschluss, Ordensfrau zu werden. Immer neue Hindernisse und Irrwege stellten sich ihr entgegen.1874 trat Josephine in die Genossenschaft vom Armen Kinde Jesus in Aachen ein, obwohl ihre Mutter immer wieder Bedenken äußerte, dass Josephines Berufung eher in einer anderen Gemeinschaft zu verwirklichen sei.

Bei der Einkleidung erhielt Josephine den Namen Schwester Gertrud.

Im Laufe der Jahre kamen ihr selbst Zweifel und es quälten sie stärkere innere Kämpfe. Sie spürte, dass sie auf diesem Weg nicht die Erfüllung ihrer Berufung finden konnte.

1884 führte sie ihr Weg nach Trier, wo sie Bischof Korum kennen lernte. Er wurde ihr im Laufe ihres Lebens Ratgeber und geistlicher Begleiter.

Eine endgültige Klärung all ihrer Zweifel und Gewissenskonflikte, die nicht nur sie, sondern auch ihre Cousine Schwester Mathilde Robiano hatte, brachte 1888 der Entschluss, um die Entbindung der Gelübde gegenüber der Genossenschaft vom Armen Kinde Jesu zu bitten. Schwester Gertrud stellte sich unter die Gehorsamspflicht von Bischof Korum und so führte sie ihr Weg endgültig nachTrier.

In der nun folgenden Zeit erkannte Schwester Gertrud immer deutlicher die Aufgabe, der sie ihr Leben widmen wollte: Es faszinierte sie der Gedanke des Laienapostolates, der Exerzitien für Laien in dafür eigens bestimmten Häusern.

1889 begann Schwester Gertrud im Auftrag von Bischof Korum mit dem Aufbau des Exerzitienwerkes in der Diözese Trier. Zur Sammlung von Erfahrungen und Anregungen für diese Aufgabe ging Schwester Gertrud für einige Zeit nach England, machte auch dort ihre eigenen 30-tägigen Exerzitien.

Am 31.Juli 1891 wurde die Genossenschaft der „Schwestern vom hl. Josef“ als eine apostolische Gemeinschaft gegründet, für die die geistlich-geistige Bildung im Mittelpunkt der apostolischen Berufung steht.

Mutter Gertrud

Bischof Korum ernennt 1895 Schwester Gertrud zur Oberin. Sie erhält von nun an den Namen Mutter Gertrud vom hl. Josef.

Das erste Generalkapitel mit Wahl der Generaloberin der Schwestern vom hl. Josef, Trier fand 1902 unter Vorsitz von Bischof Korum statt. Mutter Gertrud wurde einstimmig als Generaloberin gewählt.

Ihr Leben und ihr Werk gestaltete sie aus ihrem Glaubensgeist, der von einem unerschütterlichen, unbegrenzten Gottvertrauen und einer tiefen Frömmigkeit getragen war. Sie prägende Charaktereigenschaften waren eine unbedingte Wahrhaftigkeit, ihre ungewöhnliche Tat- und Willenskraft, sowie ihre Hilfsbereitschaft.

Mutter Gertrud verstarb am 27. Mai 1922 und wurde auf dem Friedhof der Abtei St. Matthias beigesetzt. Ihre letzte Ruhestätte fand sie 1960 mit der Überführung in den Kreuzgang neben der Kapelle des St. Josefsstiftes.


  • Sinnsprüche unserer Gründerin Mutter Gertrud vom hl. Josef

    „Christus muss das Leben unseres Lebens, der Pulsschlag unseres Herzens sein.“


    „Christus muss in unserem eigenen Herzen eine überfließende Quelle werden, um in die Herzen der andern überzuströmen.“


    „Wenn wir verständen, was Christus uns ist, uns sein will, was wir an Ihm haben, an Seiner Liebe, an Seinem Leben, an Seinen Verdiensten, es würde uns eine neue Welt aufgehen.“


    „Wie das Atemholen notwendig ist zur Erhaltung unseres leiblichen Lebens, so das Gebet zur Erhaltung unseres seelischen Lebens.“


    „Was liegt an Leid, was liegt an Freud, wenn nur der Wille Gottes geschieht.“


    „O wie weit,
    wie reich,
    wie tief,
    wie unerschütterlich,
    wie unbestechlich ist ein Menschenherz,
    das aus dem Glauben lebt.“


    „Der Glaube soll die Triebfeder all unserer Handlungen und Unternehmungen sein.
    Er ist die Quelle unserer Hoffnung, unserer Kraft und Ausdauer, unsere Zuversicht im Leben und Sterben.“


    „Hochherzige Seelen lieben die Hindernisse, weil sie ihnen Gelegenheit bieten, sich wahrhaft zu überwinden.“


    „Je klarer und weiter der Verstand,desto leichter wird es ihm, seine eigenen Grenzen zu erkennen.“


    „Die übertriebene Sorge hindert die gute Tat.
    Kleinliche Menschen sind unfruchtbare Menschen.“


    „Ich bin bereit zu tun, was Du willst.“


    „Wenn man ja sagen kann „jede Gabe ist eine Aufgabe“, kann man dann nicht auch sagen „jede Aufgabe ist eine Gabe“. Und wenn Gott uns zum apostolischen Beruf eingeladen, hat Er uns dann nicht diese Aufgabe gestellt, diese Gabe angeboten!“