Josefsschwestern Trier

- Die Liebe Christi drängt uns -

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Sr. Mirjam Else Michaelis

   Schwester Mirjam Else Michaelis vom hl. Josef 

- Opfer von  Auschwitz -

1889 - 1942

 


Else Michaelis wurde am 31. März 1889 in Berlin geboren. Sie entstammte einer jüdischen Fabrikantenfamilie.

Mit 30 Jahren konvertierte sie zum katholischen Glauben.

Ihre Freizeit stellte Else der Pfarrei „Corpus Christi“ in Berlin zur Verfügung. Die Mitarbeit in der Pfarrei brachte sie mit den Josefsschwestern in Kontakt. Von deren pastoralen und sozialen Arbeiten, für die sie sich sehr interessierte, war sie so beeindruckt, dass sie um Aufnahme in die Kongregation bat.

Am 06. September 1928 trat Else Michaelis mit 39 Jahren in die Gemeinschaft der Josefsschwestern in Trier ein. 1935 legte sie ihre Ewige Profess ab.

Von 1935 – 1942 musste sie als Jüdin immer wieder ihren Wohnsitz wechseln und wurde 1939 schließlich nach Rotterdam-Overschie versetzt. Sie teilte das Los der Heimatlosigkeit mit ihren jüdischen Schwestern und Brüdern. Aufgrund einer Verordnung, dass so genannte Nichtarier, also Juden, das Küstengebiet verlassen mussten, durfte Schwester Mirjam nicht mehr länger im Konvent ihrer Gemeinschaft in Rotterdam bleiben. So lebte sie ab 1940 bei den Nonnenwerther Franziskanerinnen in Marienwaard bei Maastricht, die sie mit großer Herzlichkeit aufnahmen. Auszug aus dem BetrachtungsbuchIn Briefen vom Mai und Juli 1942 teilte Schwester Mirjam mit, dass sie sich „täglich willensmäßig ganz Gott übergebe und dies in innerer Herzensruhe. Er wird schon alles fügen, wie es für uns am Besten ist, sollte es auch noch in einer engeren Nachfolge bestehen, dann geht es vielleicht schneller und näher zu ‚IHM’, der ja unser ganzes Sehnen ist und unser letztes Ziel.“ Wenige Tage vor ihrer Verhaftung äußerte sie: „Ja, es ist die größte Gnade, für Christus sein Leben zu lassen. Ich bin dieser Gnade nicht wert.“ 

Mit dieser inneren Haltung der Bereitschaft zum Martyrium wurde sie am 02.08.1942 festgenommen und weggeführt. Ihre letzten Worte waren:

„Es ist Gottes Wille. Jetzt leidet das Alte Testament für das Neue Testament."

Der Transport ging zum Sammellager Westerbork/Holland. Einer Josefsschwester aus Rotterdam-Overschie gelang es, Schwester Mirjam dort noch zu besuchen. Dabei gab eine mitgefangene Schwester eiligst einen kleinen Brief für den Karmel in Echt/Holland mit. Es war die inzwischen selig gesprochene Karmelitin Edith Stein. Der Weitertransport der Inhaftierten erfolgte am 07.08.1942 in einem verschlossenen Eisenbahnzug mit 987 Menschen. In 50-stündiger Fahrt ging es direkt in das Vernichtungslager Auschwitz. Hier wurden die Frauen und Kinder gleich nach Ankunft ohne Registrierung in die Gaskammern getrieben. Dies war am 09.08.1942.

Gedenktafel im Kreuzgang

Zur Erinnerung an Sr. Mirjam Else Michaelis wurde im Mai 2005 im Kreuzgang des St. Josefsstiftes eine Gedenkplatte angebracht.

Seit dem 30.05.2005 erinnert vor dem Eingang des St. Josefsstiftes ein "Stolperstein" an Sr. Mirjam Michaelis.